3. Karten: Europa, Italien und Deutschland um 1815
Italien und Deutschland um 1815
Europa um 1815
Fragen
Geographisch/Historisch Kontext
Der Wiener Kongress missachtete bei seiner Neuordnung 1815 alle nationalen und liberalen Wünsche. Das 1806 aufgelöste Heilige Römische Reich Deutscher Nation blieb ohne einen nationalen Nachfolgestaat. Der in Wien geschaffene Deutsche Bund war ein locker gefügter Staatenbund von 39 souveränen Monarchien und freien Städten; er sollte zwar unauflöslich sein, konnte aber wichtige Beschlüsse nur bei Einstimmigkeit fassen und verfügte über keine eigene Exekutivgewalt.
Italien blieb in neun selbstständige Staaten aufgeteilt, die mit der Ausnahme Sardinien-Piemonts von ausländischen Dynastien regiert wurden; nach einem Wort Metternichs war es nicht mehr als ein geografischer Begriff.
In den Revolutionen von 1848/49 war überall der Versuch gescheitert, die nationale Unabhängigkeit und Einheit durch
Volkserhebungen "von unten" zu erringen. Die Fürstenstaaten hatten die nationale Bewegung unterdrückt, weil sie sich vor ihr in ihrem territorialen Bestand, aber auch in ihrem Verfassungssystem bedroht fühlten.
Antworten zu den fragen
1. Vergleiche die politische Struktur Deutschlands und Italiens auf den historischen Karten (Karte 1 und 2). Welche Hindernisse stellt die Vielzahl der Herrschaftsgebiete dar?
Beide Territorien sind in größere und kleinere Fürstentümer/ Königreiche aufgeteilt -> es besteht kein einheitliches Staatsgebiet; Territorien, wie etwa das Habsburger Reich, gehören nur teilweise zu einer politischen Einheit -> es besteht kaum Übereinstimmung zwischen politischen und sprachlich/ kulturellen Räumen
2. Welche Unterschiede bestehen zu Ländern wie Frankreich oder England (Karte 3)?
Frankreich und England haben ein geschlossenes, einheitliches Staatsgebiet und eine zentralistisch strukturierte Regierung mit entsprechender Stärke und Durchsetzungsfähigkeit.