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3. Karte: Geographischer und chronologischer Verlauf der Revolutionen. Auszug aus: H.-G. Haupt/ D. Langewiesche, Die Revolution in Europa

„Revolution, Revolutionsabwehr und Gegenrevolution verbanden 1848 Europa zu einer Einheit. In der Revolution und durch sie wuchs der Kontinent zu einem Kommunikations- und Handlungsraum zusammen und erreichte eine neue, zuvor nicht gekannte Informationsdichte […]. Die Möglichkeiten sich zu informieren, verbesserten sich für alle Bevölkerungskreise mit der Evolution schlagartig, und der Wille, sie zu nutzen, ebenfalls. Nie zuvor hatte ein so eng geknüpftes Informationsnetz Europa überzogen.

Die Europäisierung der Information ermöglichte die Revolutionierung Europas. Ausgelöst hatte diesen Prozess die Pariser Februarrevolution. […]

Europa bildete seine Vorstellungen an dem, was in Paris geschah, doch waren es eigenständige Revolutionen, mit je eigenen Ursachen, Zielen und Verlaufsformen, die 1848 den größten Raum des europäischen Kontinents erschütterten.“

Quelle: Heinz-Gerhard Haupt, Dieter Langewiesche, Die Revolution in Europa. Reform der Herrschafts- und Gesellschaftsordnung – Nationalrevolution – Wirkungen In: Dieter Dowe (Hrsg.), Europa 1848. Revolution und Reform, Bonn 1998, S. 13-14.

Präsentation

Beginn der Aufstände: Paris 23.2./ Mannheim 27.2./ Wien 13.3./ Budapest 14.3./ Mailand, Berlin 18.3./ München 20.3./ Venedig 22.3./ Prag 17.6.

Fragen

  1. Welchen zeitlichen und räumlichen Verlauf nehmen die Ereignisse?
  2. Welches Land war am meisten betroffen?
  3. Kann man 1848 von einer europäischen Revolution sprechen? Begründe.

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Geographisch/Historisch Kontext

Die Aufstandsbewegungen 1848/49 unterscheiden sich nach Region, Zeitpunkt, Motiven, Formen und Forderungen mit unterschiedlicher Tragweite. Der revolutionäre Ablauf in Frankreich ging schneller vonstatten und war radikaler als in Deutschland. Auch der Beitrag des vierten Standes war bedeutsamer

Antworten zu den fragen

  1. Ausgehend von der Februarrevolution in Paris springt der Funke über und setzt sich nach Osten fort: Paris 23.2.  Baden/ Mannheim 27.2.  Österreich/ Wien 13.3.  Ungarn/ Budapest 14.3.  Italien/ Mailand und Preußen/ Berlin 18.3.  Bayern/ München 20.3.  Böhmen/ Prag 17.6.
  2. Das Habsburger Reich war am stärksten betroffen. Neben den sozial-politischen Unruhen, gab es hier auch zahlreiche Erhebungen von Völkern, die nach Unabhängigkeit oder Autonomie strebten (z.B. Italiener, Böhmen, Ungarn).
  3. Im Sinne Heinz-Gerhardt Haupts war ganz Europa ein Kommunikations- und Handlungsraum. Erst durch ein dichtes Informationsnetz konnten Nachrichten über die Ereignisse weitergegeben werden und andernorts die Vorgänge beeinflussen. Auch zeitlich scheinen die Ereignisse in einem einheitlichen Kontext zu stehen. Die Ursachen und Ziele der jeweiligen Aufstände und Revolutionen müssen aber differenziert gesehen werden.

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