Lehrplanbezug

Die Sequenz bezieht sich auf die Kernlehrpläne des Landes NRW. Dort im gymnasialen Bereich auf das Inhaltsfelder 11, konkret den Schwerpunkt „Gründung der Bundesrepublik Deutschland, Westintegration, deutsche Teilung“, und auf das Inhaltsfeld 12 („Was Menschen früher voneinander wussten und heute voneinander wissen“), konkret „Selbst- und Fremdbild in historischer Perspektive“ (KLP, Gymnasium). Altersstufe im Gymnasium: Klasse 9.

Die Inhaltsfelder entsprechen denen der Lehrplänen für Gesamtschulen und Realschulen (Gesamtschule 12 und 13), Realschule nur der Bezug auf der erstgenannte Inhaltsfeld (hier: 9). In beiden Schulsystemen werden die Inhaltsfelder in der Klasse 10 unterrichtet. Deutschland

Zusammenfassung

Bedingt durch den wirtschaftlichen Wiederaufbau der Bundesrepublik gab es einen langanhaltenden wirtschaftlichen Boom(„Wirtschaftswunder“) mit einem hohen Bedarf an Arbeitskräften. Bis 1961 konnte der wachsende Bedarf durch den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte aus der DDR gedeckt werden. Nach dem Bau der Mauer 1961 versiegte diese Quelle schlagartig und die Bundesrepublik war auf Arbeitskräfte aus anderen Regionen angewiesen. In den 60er und 70er Jahren wurden aus Südeuropa Arbeitskräfte angeworben, zunächst aus Italien, dann aus Portugal und Spanien, später aus südosteuropäischen Ländern und zunehmend aus der Türkei. 1964 gab es bereits über eine Millionen Arbeitsmigranten in der Bundesrepublik.

Nach dem Verständnis der Unternehmen, der Regierungen und eines Großteils der Bevölkerung wurden die Arbeitsmigranten als vorübergehende Gäste angesehen, daher nannte man sie auch „Gastarbeiter“. Nach einer gewissen Zeit, wenn sie ökonomisch nicht mehr gebraucht werden sollten, sollten sie in ihre Länder zurückkehren. Viele blieben jedoch dauerhaft und später zogen teilweise auch ihre Familien nach.

In dem Modul geht es im Wesentlichen um das Bild, das sich die Deutschen von den Fremden in ihrem Land machten.

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Deutungen zum Fremdbild über die Arbeitsmigranten auf der Basis von Quellen.

Sie wechseln dabei die Perspektive, sodass ihre Deutungen auch den zeitgenössischen Hintergrund und die Sichtweise anderer adäquat erfassen.

Sie wenden elementare Schritte der Quelleninterpretation an und nutzen grundlegende Arbeitsschritte zur sach- und fachgerechten Informationsentnahme und Erkenntnisgewinnung aus Bildquellen und Schaubildern.

Sie analysieren, vergleichen, unterscheiden und gewichten in Ansätzen das Handeln von Menschen im Kontext ihrer zeitgenössischen Wertvorstellungen und im Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit.