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Arbeitsauftrag

1. Verfasse einen Brief an den Chefredakteur einer Tageszeitung in welchem du als einfacher Fabrikarbeiter deine schlechten Arbeitsbedingungen und Lebensverhältnisse im Jahre 1900 schildern. Gehe dabei auch auf die Situation deiner Frau und Kinder ein.

2. Vergleiche die heutige Situation eines zwölfjährigen Kindes aus deiner Schule mit dem Leben eines gleichaltrigen Arbeiterkindes am Ende des 19. Jahrhundert.
Was hat sich geändert? Gibt es vielleicht auch Gemeinsamkeiten?

3. Versuche Dir ein kritisches Urteil über die Aussagekraft von Bilddokumenten wie diesem zu bilden.
Welche Informationen erscheinen dir verlässlich, was bleibt unklar?
Bild einer Arbeiterwohnung im 19. Jahrhundert Bild klicken zum Vergrößern
Quelle: Bild einer Arbeiterwohnung im 19. Jahrhundert, aus: Asmus, Gesine (Hrsg.): Hinterhof, Keller und Mansarde-Einblicke in Berliner Wohnungselend 1901-1920, Reinbek 1982, S. 111.

Fragen

1. Was waren die Ursachen für die Stadtvergrößerungen im 19. Jahrhundert?
Die Stahlerzeugung.
Industrialisierung der Landwirtschaft.
Das Bedürfnis nach Abwechslung und Unterhaltung.
Ausbau des Eisenbahnnetzes.



2. Warum hatten die Arbeiterfamilien in den Städten keine größeren Wohnungen?
Geringes Einkommen.
Wohnungsnot in den Städten.
Sparsamkeit.
Besitz eines Sommerhauses auf dem Land.


Fragen der Synthase

Wohnverhältnisse und der Alltag der Familien im Laufe der Jahrhunderte geändert haben.

  • Das Verfassen eines fiktiven Briefes soll den Arbeitsalltag eines einfachen Fabrikarbeiters darstellen.
  • Der „typische“ Verlauf eines Arbeitstages soll über den Arbeitsauftrag hinaus anhand folgender Leitfragen beschrieben und diskutiert werden: Wann beginnt ein Arbeitstag? Wie kommt ein Arbeiter zu seiner Arbeitsstelle? Wird ihm eine Arbeitskleidung zur Verfügung gestellt? Hat er geregelte Pausen? Was erwartet ihn, wenn er Zuhause ist? Wie geht es seiner Familie? Was machen seine Frau und seine Kinder während er den ganzen Tag arbeitet? Wann kommt er in Rente? Welche Leistungen erhält er/erhält er nicht bei Krankheitsausfall?
  • Durch den Vergleich einer Biographie eines zwölfjährigen Kindes heute und derer eines gleichaltrigen Arbeiterkindes am Ende des 19. Jahrhunderts soll bei den Schülern das Bewusstsein geweckt werden, dass sich auch hier deutliche Veränderungen erkennen lassen. Die Einführung der allgemeinen Schulpflicht hat zur Folge, dass ein Kind heute, ein Recht auf Bildung hat und diese auch staatlich gefördert wird.
  • Zu diskutieren wäre hier, ob es in jedem europäischen Land eine Schulpflicht gibt und in welchen Ländern weltweit heute noch Kinderarbeit vorhanden ist. Welche Auswirkungen und Folgen hat dies auf das Leben der Kinder? Wieso gibt es überhaupt noch Kinderarbeit? Den Schüler sollen herausfinden, welchen Lauf ihre eigene Biographie nehmen würde, wenn sie keinen Anspruch auf Bildung hätten und in einer Fabrik einer Arbeit nachgehen müssten.