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Lehrplanbezug

Jahrgangsstufe 8 (Gymnasium): Deutschland

  • Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland 1850-1914.
  • Urbanisierung im 19. und frühen 20. Jahrhundert (z.B. München, Nürnberg, Augsburg).

Zusammenfassung

Mit Beginn der Industrialisierung in Großbritannien setzten grundlegende Veränderungen im Leben der Bevölkerung weltweit ein. Durch den intensiven Fernhandel verbreiteten sich die Neuerungen auch schnell auf dem europäischen Festland. Ein gut ausgebautes Verkehrsnetz und eine intakte Infrastruktur, Fabriken, Rohstoffe, Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind nur einige Faktoren, die ein Gelingen der Industrialisierung als Voraussetzung hatte.

Durch die technischen Neuerungen änderte sich das Leben der Bevölkerung. Viele Menschen zogen vom Land in die Stadt, in der Hoffnung auf Arbeit und bessere Verdienstmöglichkeiten. Der primäre Sektor verlor immer mehr an Bedeutung.

Die Urbanisierung ist eine Folge der Industrialisierung. Die Städte mussten sich auf die stetig wachsende Bevölkerung innerhalb der Stadt einstellen. Die Versorgung der Einwohner mit Wasser und Elektrizität musste ebenso gewährleistet sein, wie die Anbindung an ein Verkehrsnetz und einen angemessenen Wohnraum.

Der einfache Arbeiter konnte sich allerdings keine großen Wohnungen leisten, durch die geringen Vergütung, so dass die Familie auf engstem Wohnraum leben musste.

Besonders stark ist die Verstädterung in Gebieten zu beobachten, in welchen Fabriken bzw. hohe Rohstoffvorkommnisse vorhanden sind , wie beispielsweise im Ruhrgebiet, und somit auch viele Arbeiter benötigt werden, um diese zu be- bzw. verarbeiten.

Konzeptionelle Ziele

  • Die Schüler sollen die Ursachen und Auswirkungen der Urbanisierung und Industrialisierung in einen historischen Kontext einordnen können.
  • Die Schüler sollen den Zusammenhang zwischen Industrialisierung und Urbanisierung erkennen und erklären können.
  • Die Schüler sollen die Probleme der Urbanisierung erkennen.

Methodische Ziele und Skills

  • Analysieren, interpretieren und vergleichen von Bildern.
  • Analysieren und vergleichen von Karten.

Anregung von Aktivitäten

Einstieg mit einem Bild1 der Heimatstadt um 1800 und einem Bild2 der Heimatstadt um 1900: welche Veränderungen lassen sich hierbei erkennen, was hat sich von 1900 bis 2010 (jeweils aktuelles Schuljahr) geändert.

Bilder- bzw. Kartenanalyse ( Bild: bspw. Plärrergelände Nürnberg; Karte: bspw. Karte des Ruhrgebiets): die Klasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt, die dann jeweils ein Bild bzw. eine Karte analysieren sollen. Im anschließenden Klassengespräch sollen die Veränderungen und die Ursachen, die diese haben besprochen und diskutiert werden.

Bildvergleich: Zu Register drei können noch Grundrisse aktueller Wohnungen herangezogen werden und mit C1 verglichen werden. Die Schüler sollen herausfinden, was sich zu heutigen Mietwohnungen hinsichtlich der Raumaufteilung und der Größe geändert hat.

Anregung der Auswertung

Um den vermittelten Lernstoff zu überprüfen, sollte man sich an folgenden Fragen orientieren:

  • Ist es den Schülern möglich, ein Bild bzw. eine Karte sachadäquat zu beschreiben und Unterschiede zu erkennen?
  • Wird der Zusammenhang von Industrialisierung und Urbanisation von den Schülern klar dargestellt?
  • Sind den Schülern neben den positiven Errungenschaften der Industrialisierung auch die negativen Seiten bewusst?
  • Können die Schüler die Faktoren für die Industrialisierung und die dadurch einhergehende Entstehung der Ballungszentren logisch nachvollziehen?
  • Welche Folgen hat die Urbanisierung bis heute?