a. Nach der Niederschrift des Briefes notierte Mann am 31. 1. 1936 in sein Tagebuch:
„Ich bin mir der Tragweite des heute getanen Schrittes bewusst. Ich habe nach 3
Jahren des Zögerns mein Gewissen und meine feste Überzeugung sprechen
lassen. Mein Wort wird nicht ohne Eindruck bleiben.“
b. Am Tag nach der Veröffentlichung des Briefes schrieb er in sein Tagebuch:
„ Das Bewusstsein, dem niederträchtigen Regime einen zweifellos empfindlichen
Schlag versetzt zu haben, erfüllt mich mit Genugtuung. Es wird sich nach Kräften
zu rächen suchen. Möge es.“
(Paul) Thomas Mann (* 6. Juni 1875 in Lübeck; † 12. August 1955 in Zürich) war ein deutscher Schriftsteller und zählt zu den bedeutendsten Erzählern deutscher Sprache im 20. Jahrhundert. Für seinen ersten Roman Buddenbrooks (1900, erschienen 1901) erhielt er 1929 den Nobelpreis für Literatur. In diesem Gesellschaftsroman schildert er die Selbstwahrnehmung und das Selbstverständnis des hanseatischen Großbürgertums am Beispiel des Aufstiegs und Niedergangs einer Kaufmannsfamilie. Sein älterer Bruder Heinrich und drei seiner sechs Kinder, Erika, Klaus und Golo, waren ebenfalls Schriftsteller.
Bereits in seiner 1930 erschienen Novelle „Mario und der Zauberer“ hatte sich Mann mit dem (italienischen)Faschismus literarisch auseinandersetzt. Die Kraft der Massensuggestion verdeutlicht er am Beispiel des Auftritts eines Zauberers in einer kleinen italienischen Sommerfrische. In zahlreichen Reden setzte er sich auch öffentlich mit dem Nationalsozialismus auseinander. So bezeichnete er in seiner „Deutschen Ansprache“ am 17. Oktober 1930 im Berliner Beethovensaal den Nationalsozialismus als „eine Riesenwelle exzentrischer Barbarei und primitiv-massendemokratischer Jahrmarktsrohheit . Er produziere „Massenkrampf, Budengeläut, Halleluja und derwischmäßiges Wiederholen monotoner Schlagworte, bis alles Schaum vorm Munde“ habe.
Der Entschluss, 1933 ins Exil zu gehen, fiel ihm nicht leicht. Über Frankreich siedelte er zunächst in der Schweiz an, bevor er 1938 in die USA emigrierte. In Frankreich, zu Beginn seines Exils, erlitt Mann eine schwere Depression.
Fragen
Beschreibung und Analyse
Mann ging unfreiwillig ins Exil und litt unter der Situation. Er hatte sich zwar schon früh kritisch zum Nationalsozialismus geäußert, wäre aber dennoch gern in Deutschland geblieben. Der Brief ist ein offenes Bekenntnis gegen den Nationalsozialismus.
Wie Mann ging es einem Großteil der deutschen Intellektuellen; weitere prominente Beispiele sind Bertolt Brecht, Anna Seghers, Heinrich Mann, Lion Feuchtwanger, Egon Erwin Kisch, Walter Benjamin.
Geographisch/Historisch Kontext
Wie Mann ging es einem Großteil der deutschen Intellektuellen; weitere prominente Beispiele sind Bertolt Brecht, Anna Seghers, Heinrich Mann, Lion Feuchtwanger, Egon Erwin Kisch, Walter Benjamin. Einerseits waren die meisten Intellektuellen entschiedene Gegner des Nationalsozialismus, viele mussten sogar auswandern, um sich der Verfolgung oder Ermordung durch die Nationalsozialisten zu entziehen. Andererseits haben sie mit einem Schlag ihr Publikum verloren, denn im Exil konnten sie kaum publizieren. Dort beschränkte sich der Leserkreis auf wenige Hundert Interessierte.
Präsentation
(Paul) Thomas Mann (* 6. Juni 1875 in Lübeck; † 12. August 1955 in Zürich) war ein deutscher Schriftsteller und zählt zu den bedeutendsten Erzählern deutscher Sprache im 20. Jahrhundert. Für seinen ersten Roman Buddenbrooks (1900, erschienen 1901) erhielt er 1929 den Nobelpreis für Literatur. In diesem Gesellschaftsroman schildert er die Selbstwahrnehmung und das Selbstverständnis des hanseatischen Großbürgertums am Beispiel des Aufstiegs und Niedergangs einer Kaufmannsfamilie. Sein älterer Bruder Heinrich und drei seiner sechs Kinder, Erika, Klaus und Golo, waren ebenfalls Schriftsteller.
Bereits in seiner 1930 erschienen Novelle „Mario und der Zauberer“ hatte sich Mann mit dem (italienischen)Faschismus literarisch auseinandersetzt. Die Kraft der Massensuggestion verdeutlicht er am Beispiel des Auftritts eines Zauberers in einer kleinen italienischen Sommerfrische. In zahlreichen Reden setzte er sich auch öffentlich mit dem Nationalsozialismus auseinander. So bezeichnete er in seiner „Deutschen Ansprache“ am 17. Oktober 1930 im Berliner Beethovensaal den Nationalsozialismus als „eine Riesenwelle exzentrischer Barbarei und primitiv-massendemokratischer Jahrmarktsrohheit . Er produziere „Massenkrampf, Budengeläut, Halleluja und derwischmäßiges Wiederholen monotoner Schlagworte, bis alles Schaum vorm Munde“ habe.
Der Entschluss, 1933 ins Exil zu gehen, fiel ihm nicht leicht. Über Frankreich siedelte er zunächst in der Schweiz an, bevor er 1938 in die USA emigrierte. In Frankreich, zu Beginn seines Exils, erlitt Mann eine schwere Depression.