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1. Karte: Gebiete mit mehrheitlich deutschsprachiger Bevölkerung im 1918 gegründeten tschecho-slowakischen Staates

Präsentation

Schon im Mittelalter führte der Zuzug von Deutschen in die Randgebiete Böhmens und Mährens zu einem relativ starken deutschen Bevölkerungsanteil. 1918 wurde nach dem Zusammenbrechen des habsburgischen Vielvölkerstaats die Tschechoslowakische Republik gegründet, in der die Deutschen nur mehr eine Minderheit bildeten. Für die Deutschen im neuen Staat entstand der Begriff „Sudetendeutsche“. Die von ihnen mehrheitlich bewohnten Randgebiete wurden „Sudetenland“ genannt. Namensgebend war der Mittelgebirgszug der Sudeten, der sich zwischen Schlesien, Böhmen und Mähren erstreckt.

Fragen

  1. Erkläre die Situation, die sich für die Sudetendeutschen aus der Gründung der Tschechoslowakei ergab.
  2. Diskutiere mit deinen Mitschülern mögliche Konflikte, die sich daraus ergeben konnten.

Anzeige des Lehrer-Ansicht auf die Antworten finden.


Geographisch/Historisch Kontext

Am 28.10.1918 wurde als Folge des Ersten Weltkriegs auf dem Gebiet der bisher habsburgisch regierten „Länder der böhmischen Krone“, Böhmen, Mähren und Mährisch-Schlesien, die tschechoslowakische Republik gegründet. Die deutschstämmigen Altösterreicher bildeten zwar in ihren Siedlungsgebieten an den Landesgrenzen die Mehrheit, stellten landesweit aber nur die Minderheit (6,8 Mio. Tschechen zu 3,2 Mio. Deutschen). Der Anschluss der „Sudetendeutschen Gebiete “ an das Deutsche Reich oder Österreich anzugliedern, scheiterte. Am 10.09.1919 wurden im Vertrag von Saint Germain die Grenzen der Tschechoslowakei festgelegt (Böhmen, Mähren, Schlesien und die Slowakei). Dennoch weigerten sich einige von Deutschen bewohnte Gebiete zur Tschechoslowakischen Republik zu gehören und erklärten sich als Bestandteil von Deutsch-Österreich. Es kam zu einzelnen Kampfhandlungen zwischen Sudetendeutschen und Tschechen. Die Lage blieb angespannt.

Antworten zu den Fragen

  1. Im neuen Staat befanden sich die deutschsprachigen Gebiete am Rand, an den Grenzen zu den deutschen Ländern. Gleichzeitig waren die Deutschen in der Tschechoslowakei in der Minderheit. In den überwiegend von Deutschen besiedelten Grenzgebieten Böhmens, Mährens und Mährisch-Schlesiens lehnte die Mehrheit der Bewohner die Einbeziehung in den neuen tschechischen Staat ab, verstanden sie sich doch schon wegen ihrer Kultur und ihrer Sprache als Deutsche.
  2. Mögliche Konflikte: Sudetendeutsche erkennen den neuen Staat nicht an; Streit um Besitzung, Kultur, Sprache etc.; Gewalt und Gegengewalt; es gab Propaganda gegen die anderen auf beiden Seiten; Wunsch nach Aufnahme ins Deutsche Reich bei den deutschstämmigen Bürgern der Tschechoslowakei; Einmischung des Deutschen Reiches in „innertschechische“ Angelegenheiten.

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