[...] die Weisung des Führers lautet: „dass ich mit aller Härte in diesem Raum eindeutig sicherzustellen habe, dass die Bevölkerung, soweit sie tschechisch ist, einsieht, dass an den Realitäten der Zugehörigkeit zum Reich und des Gehorsams gegenüber dem Reich nicht vorüberzugehen ist [...]
Die erste, die Nahaufgabe ist diktiert von den Notwendigkeiten der Kriegsführung. Ich brauche also Ruhe im Raum, damit der Arbeiter, der tschechische Arbeiter für die deutsche Kriegsleistung hier vollgültig seine Arbeitskraft einsetzt und damit wir bei dem riesigen Vorhandensein von Rüstungsindustrien hier den Nachschub und die rüstungsmäßige Weiterentwicklung nicht aufhalten. Dazu gehört, dass man den tschechischen Arbeitern natürlich das an Fressen geben muss – wenn ich das so deutlich sagen darf, dass er seine Arbeit erfüllen kann. [...]
Diese Nahaufgabe setzt voraus, dass wir zunächst einmal dem Tschechen zeigen, wer Herr im Haus ist, dass er genau weiß, hier diktiert das deutsche Interesse und hier ist letzten Endes entscheidend das Reich. [...]
Präsentation
Das Fernziel der NS-Politik im „Protektorat Böhmen und Mähren“ lag in der „Germanisierung“ des Protektorats. Jeder Widerstand wurde rücksichtslos durch Verhaftungen, Einweisung in Konzentrationslager, Todesurteile und Vergeltungsmaßnahmen bekämpft.
Kriegsbedingt kam es während der sechsjährigen NS-Herrschaft in der „Tschechei“ auch zu einer rücksichtslosen Ausbeutung der tschechischen Wirtschaftskraft. Die vom Zweiten Weltkrieg lange Zeit verschonten Gebiete boten dem NS-Regime mit ihren reichen Bodenvorkommen und ihren Facharbeitern optimale Bedingungen für die Rüstungsproduktion. Gleichzeitig wurden ca. 600.000 Tschechen als Zwangsarbeiter in Deutschland eingesetzt.